Heute auf der Soapbox: Leilani, ein Jugendroman von Sabine Schäfers

Heute auf der Soapbox: Leilani, ein Jugendroman von Sabine Schäfers

September 15, 2014 0 Von DorokatH

Um Indie-Autoren, Self-Publishern und Ebook-only Autoren eine Plattform zu bieten, sich den Lesern zu präsentieren habe ich nach der Tradition der “Soapbox Speeches” eine Ecke auf meinem Blog eingerichtet, in der ich die Autoren zu Wort kommen lasse. In maximal 500 Wörtern dürfen sie euch Lesern hier ihr Werk vorstellen und schmackhaft machen. Wer sein Buch gerne einmal hier vorstellen möchte, kann mich gerne kontaktieren. Heute erklimmt Sabine Schäfers die Soapbox. Ausnahmsweise mal am Montag statt am Freitag, da ich hier in der Hektik den Termin vollkommen verbaselt habe.
Leilani | Wohin das Herz gehörtvon Sabine Schäfers

 

Das Erste, das ich wahrnahm, war der Duft.
Mild, warm, honigsüß.

Lela ist fünfzehn als sie – endlich! – zum ersten Mal mit ihrem hawaiianischen Vater in seine alte Heimat fliegen und seine Familie kennenlernen darf. Überwältigt vom hawaiianischen Lebensgefühl, freundet sie sich mit dem gleichaltrigen Daniel an und verliebt sich.

Begeistert schlüpfte ich aus meinen Flip-Flops und ging bis zur Wasserlinie. Bedachtsam, um jede Sekunde auszukosten, tastete ich mich vor. Wie wunderbar warm und weich! Ich spielte mit den Zehen im Sand und ließ meine Knöchel umspülen. Fantastisch.
Daniel betrachtete mich mit einem eigentümlichen Gesichtsausdruck.
»Was ist?«
»Nichts. Du siehst aus wie eine von uns, dennoch ist das alles so seltsam neu für dich.«
Ein Schauer überrieselte mich. ›Eine von uns.‹ Was für ein Gedanke.
 
Es wäre ein perfektes Paradies, doch Lelas Opa ist krank und zwischen ihrem Vater und der Familie brechen alte Konflikte auf.

Im Flur begegnete ich Daniel.
»Dad hatte Krach mit der Tante.«
»Klar.«
»Gar nicht klar!« Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Sag mal, was hast du eigentlich für ein Bild von meinem Dad?«
»Na, ein Musterbeispiel an Diplomatie ist er grad nicht, oder?«
Das war er wirklich nicht, aber … »Müssen wir immer über meinen Dad oder deine Mom streiten?«
Er stutzte, dann grinste er schief und kratzte sich am Ohr. »Du hast recht. Heute gibt es wahrhaftig Spaßigeres.«
Schneller als ich es kommen sah, beugte er sich vor und küsste mich mitten auf den Mund. Dann schnappte er sich eine Kiste und war draußen, bevor ich mich erholt hatte. Ich packte den nächstbesten Korb und lief ihm nach.
Er mag mich. Er mag mich. Er mag mich!

Doch der Familienstreit geht weiter. Als er seinen Höhepunkt erreicht, fürchtet Lela, alles zu verlieren: die Familie, die Inseln, ihre erste große Liebe. Sie sieht nur eine Möglichkeit, das zu verhindern: Abhauen.

Während die Sonne im Westen tiefer sank, färbte sich der Himmel safrangelb. Bald würde es dunkel, und auf uns wartete ein winziges Zelt. Bei jeder Bewegung würden wir uns zwangsläufig berühren. Mein Herz klopfte schneller.
Auch Daniels Lässigkeit war verflogen. Eine ungewohnte Befangenheit schlich sich zwischen uns. Wortkarg mied er meinen Blick, sammelte Äste und Zweige, murmelte etwas von ›Lagerfeuer‹. Ich setzte mich etwas abseits auf die Klippen und schaute zu.
Eigentlich war das hier kompletter Irrsinn.

Ob Lela diese Situation und die gesamte vertrackte Lage dann doch noch in den Griff bekommt, erfahrt ihr auf 240 Seiten im Taschenbuch oder im Kindle-eBook.